Die vorläufigen Thüringer Außenhandelszahlen des statistischen Bundesamtes für 2022 waren mit Spannung erwartet worden: Anfang Februar war es dann so weit. Die frisch veröffentlichten Zahlen bescheinigen dem Thüringer Außenhandel erneut Rekordwerte. Doch wie erklärt sich dieser Trend?
Laut Thüringer Landesamt für Statistik resultieren die Rekordwerte noch immer maßgeblich aus den stark gestiegenen Import- und Exportpreisen, wobei die Importpreise noch stärker als die Exportpreise zunahmen: Im Jahresdurchschnitt 2022 waren die Importpreise 26,3 Prozent höher als im Vorjahr; die Exportpreise legten hingegen nur um 14,6 Prozent zu. Diese Zahlen müssen in einer Bewertung der Gesamtentwicklung mitberücksichtigt werden.
Eine Besonderheit des Thüringer Außenhandels 2022 liegt darin, dass der Wert der Thüringer Einfuhren erstmals seit 1999 den Wert der Ausfuhren überstieg, und zwar um 2,2 Prozent. In der Dekade zuvor lagen die Thüringer Ausfuhren im Schnitt um über 30 Prozent über den Einfuhren.
Welche Zielmärkte und Warengruppen waren maßgeblich für die Thüringer Außenhandelsentwicklung verantwortlich?
Im Ranking der Thüringer Exportmärkte belegten die USA, Polen, Frankreich, China und Österreich die vorderen fünf Plätze – dies sind die gleichen TOP-5 Märkte wie im Vorjahr, aber in leicht veränderter Reihenfolge. Diese Absatzmärkte stehen zusammengenommen für über 35 Prozent der Thüringer Gesamtexporte. In den erneut wichtigsten Thüringer Exportmarkt USA konnten die Ausfuhren um 16 Prozent gesteigert werden. Insbesondere die relevanten Thüringer Exportwarengruppen „Maschinen“, „Nahrungsmittel und Futtermittel“ sowie „Metalle“ sorgten für die positive Jahresentwicklung.
Mit einem Importvolumen von 4,95 Milliarden EUR war China der mit Abstand wichtigste Thüringer Einfuhrmarkt. Somit stammten über ein Viertel der Thüringer Einfuhren aus dem Reich der Mitte. Die wertmäßige sehr positive Entwicklung der Thüringer Gesamteinfuhren wurde maßgeblich durch die wichtigste Thüringer Importwarengruppe „Elektrische Ausrüstungen“ generiert, deren Einfuhr um 157 Prozent stieg.
